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Baugeschichte 

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Die ältesten Teile des Schlosses stammen aus dem 15. Jahrhundert. Diesem ersten Bauabschnitt ist der westliche dreigeschossige Teil des langgestreckten Baukörpers zuzuordnen. Die dem Dorf zugewandte Nordwestfassade ist durch einen Treppenturmund eine Tordurchfahrt geprägt und wird im Südwesten durch einen Stufengiebel und einen Standerker abge-

schlossen. Der Erker umfasst im ersten Obergeschoss ein Kreuzrippengewölbe und im zweiten Obergeschoss ein Sterngewölbe. Die Wendeltreppe im Treppenturm ist in historischer Spindelbauweise erbaut und besteht aus massiven Sandsteinstufen. Im Turm sind vorwiegend drei Fensterformen zu finden: kleine, einfache unverglaste Rundfenster, die durch zur Hälfte 

durchgetrennte steinerne Kanonenkugeln verschließbar sind, viereckige Fenster, die um der Treppensteigung zu folgen, rautenformig abgeschrägt sind, und ganz oben im Turm, direkt unterhalb des Dachstuhls, befinden sich drei verglaste Rundfenster. Die Fensteröffnungen bilden, bedingt durch die Wandstärke des Turms, jeweils tiefe Fensternischen. Die Laibungen der Türen, die vom Turm in die jeweiligen Stockwerke führen und auch andere Tür- und Fensterlaibungen im Renaissancebau sind gestuft und gekehlt und durch Voluten sowie zum Teil im unteren Teil mit gewunden gerieften Säulchen verziert.[1] Ein zweiter Rundturm im Westen stürzte Mitte des 20. Jahrhunderts ein und wurde nicht wieder aufgebaut. Dieser Teil ist zum größten Teil aus Natursteinmauerwerk errichtet, was der Anlage einen burgähnlichen Charakter verleiht. Im Inneren verläuft im ersten Stockwerk des Renaissanceteils hofseitig ein Wandelgang entlang der Fensterfront, die in Nischen mit je einem Fensterpaar unterteilt ist. Dieser ist zu den einzelnen Zimmern hin durch eine Fachwerkwand abgetrennt. Das Fachwerk dieser Wand ist durch eine ungewöhnliche Schnitzerei gekennzeichnet. Vom Schlosshof her ist dieser Gebäudeteil durch ein Diamantquaderportal aus dem 17. Jahrhundert zugänglich, das in eine Halle mit Kreuzgewölbe und einer zentralen Diamantquadersäule führt.

 

Im Nordosten wird der Renaissanceteil durch einen neueren zweigeschossigen Gebäudeteil mit massiv gemauertem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss fortgesetzt. Ein Sandsteinportal weist die Jahreszahl 1890 auf. Östlich schließen sich hier auf der Hofseite einige Grundmauern und ein Kellerzugang der ehemaligen Schlossbrauerei an. Weitere spätere Anbauten sind mittlerweile ebenfalls wieder entfernt worden. Den westlichen Abschluss des Schlosshofes bildet ein neuzeitliches Stallgebäude.

 

Bauakten des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen im Staatsarchiv Meiningen belegen, dass Schloss Weitersroda Ende des 17. Jahrhunderts in ein großangelegtes Bauprojekt anlässlich der Erhebung des Hauses Sachsen-Hildburghausen in den Herzogsstand integriert wurde. Zu diesem, unter dem Namen „Henriettenthal“ überlieferten Projekt gehörten neben dem heutigen Schloss die heute als Dorfkirche genutzte „Bethalle“ und ein Jagdschloss, welches sich direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite der heutigen Schloss-Straße befand. Von diesem blieb beim Abriss 1890 nur der östliche Barockpavillon erhalten, der von Holzbildhauer Andre "Max" Müller [2] restauriert wurde und heute von ihm bewohnt wird. Weiter nördlich schließt sich der damalige "Lustgarten" an, dessen Ausdehnung sich noch an einigen Mauerresten ablesen lässt. Dieses Areal wird seit 2010 als Bauland für Eigenheime genutzt.

 

via Wikipedia

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